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AutorenbildAnnett Schpeniuk

YOGA als Geschäft



Verliert man dabei die eigentliche Idee?


Yoga ist für viele von uns mehr als nur ein körperliches Training – es ist eine Lebenseinstellung, ein Kompass, eine Praxis, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringen soll. Doch was passiert, wenn man Yoga als Geschäft betreibt? Geht die ursprüngliche Idee des Yoga, nämlich der Weg in die innere Freiheit, dabei verloren? Yoga als Geschäftsidee lebt von der eigenen persönlichen Ausstrahlung und individuellen Herangehensweise und Präsenz beim Unterrichten oder Lehren. Entscheidet man sich für das eher nostalgische, energetische, spirituelle, philosophische, mythologische …  oder bewegungsorientierte Yoga?

Yoga ist mittlerweile so populär, dass es schwer fällt sich zu positionieren.

Ich habe diese Frage selbst durchlebt. Ich hatte mein eigenes Yogastudio, und wie so oft bei einem Geschäft, kommt der Moment, in dem man sich fragt: „Mache ich das noch für die richtige Sache oder bin ich in einer Maschinerie einer Geschäftsidee gefangen?“ Was als Leidenschaft begann, kann sich schnell in eine Kalkulation oder Überlebensmodus verwandeln – Kurse füllen, Marketingstrategien entwickeln, Preislisten optimieren. Yoga als Geschäft bringt ganz eigene Herausforderungen mit sich.

Der Konflikt liegt oft in der Balance zwischen den Werten des Yoga und den Realitäten eines Unternehmens. Sollte Yoga nicht für jeden zugänglich sein? Und doch müssen Mieten bezahlt, Rechnungen beglichen und Mitarbeiter entlohnt werden. Schnell fühlt sich der Fokus weniger spirituell und mehr wirtschaftlich an.

Für mich war der Wendepunkt, als die Geschäftsbeziehung in meinem Studio zu einer echten Herausforderung wurde. Es ging nicht mehr nur um die Yogamatte und das, was darauf passiert – es ging um Zahlen, Verhandlungen, den gelebten Werten neben der Matte und Konkurrenzdruck: Passte das alles noch zusammen? Ist es das, was ich wirklich will? Warum habe ich überhaupt angefangen? Und will ich das wirklich noch weiter so?

Für mich war es wichtig, mich an den Kern des Yoga zu erinnern: Verbindung, Achtsamkeit, Präsenz. Diese Werte dürfen auch im Geschäftsalltag nicht verloren gehen.

Yoga als Geschäft kann funktionieren – aber nur, wenn sich alle Beteiligten regelmäßig reflektieren und bereit sind, Anpassungen vorzunehmen.

Für mich hat das bedeutet zeitweise einige Kompromisse einzugehen, aber auch standhaft zu bleiben, wenn es um meine Grundwerte ging.

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